Hawaii: Big Island

Seit dem letzten Beitrag sind nun doch schon einige Tage vergangen. Das liegt nicht daran, dass wir keine Lust hatten oder nichts passiert wäre, sondern eher das Gegenteil. Die letzten Tage waren wir viel unterwegs und hatten fast keine Gelegenheit, um unsere regelmässigen Berichte zu schreiben. Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. Daher etwas verspätet „Big Island“.

Die grösste Insel von Hawaii wird umgangssprachlich Big Island genannt, obwohl der offizielle Name Hawai‘i ist. Da jedoch auch die gesamte Inselkette Hawai‘i heisst, kann so besser unterschieden werden.

Nach der Ankunft im Osten der Insel haben wir unseren Mietwagen abgeholt und uns auf den Weg zum nächsten Lebensmittelgeschäft gemacht, da unsere Unterkunft eher etwas abgelegen war und wir somit selber kochen wollten. Da wir wettertechnisch einen schlechten Tag erwischt haben, beschränkte sich unser Tagesprogramm auf Einkaufen, einen „Lava Tube“ besichtigen und Bezug unserer Unterkunft. Übrigens entsteht ein Lava Tube dadurch, dass fliessende Lava von aussen abkühlt und die Lava im Inneren abfliesst und so einen Hohlraum hinterlässt. Eindrücklich.

Der zweite Tag war dann wettertechnisch doch um einiges besser und wir besuchten den Volcanoes National Park im Südosten der Insel. Der Park erstreckt sich zwar bis ins Innere der Insel, aber dieser Teil ist nicht wirklich für Touristen zugänglich.

Eindrücklich war die Durchquerung eines Vulkankraters und die riesigen Lavafelder, welche von vergangenen Ausbrüchen noch zu sehen sind. Die Bilder sprechen da wohl für sich selber.

Für den nächsten Tag stand die Fahrt in den Westen der Insel auf dem Plan, wo wir die nächste Unterkunft gebucht hatten. Auf der Fahrt besuchten wir noch einen Black Sand Beach (der entsteht, wenn Lava ins Meer fliesst, sich verfestigt und dann zerspringt) und einen Green Sand Beach. Am Black Sand Beach fanden wir eine Baby Schildkröte, welche den Weg ins Meer nicht gefunden hatte. Wir meldeten unseren Fund dem Rettungsschwimmer, welcher die Baby Schildkröte unter seine Fittiche nahm. Erzählte uns, dass diese Schildkröte von einer vom Aussterben bedrohten Art sei und wir schauen sollten, ob wir noch weitere Baby Schildkröten finden. Kurz darauf fanden wir eine weitere Schildkröte, welche vor wenigen Minuten geschlüpft sein musste und den Weg über den Strand ins Meer in Angriff nahm. Rasch bildete sich eine Menschentraube um die Schildkröte, welche sie förmlich anfeuerte, bis sie endlich im Meer ankam.

Im Gegensatz zu schwarzen Stränden, sind grüne Strände doch um einiges seltener. Anscheinend gibt es nur vier grüne Sandstrände auf der Erde, welche aufgrund von Mineralien ihre Farbe hat. Der Strand war dann gar nicht so einfach zu erreichen. Entweder mittels Fussmarsch auf einem staubigen und sehr windigem Weg oder, die faule Variante, in dem man einen Einheimischen fragt, ob er einem mit seinem 4×4 Wagen fährt. Wir haben uns natürlich für die abenteuerliche Fahrt auf der Ladefläche eines rostigen Pickups entschieden.

Nach dem Bezug unserer Unterkunft in Kona (Westseite von Big Island) machten wir uns auf den Weg zum ruhenden Vulkan Mauna Kea. Wenn man den Berg vom Meeresgrund auf messen würde, wäre er der höchste Berg der Erde. Von seinem Gipfel, welcher mit dem Auto erreicht werden kann, soll ein wunderschöner Sonnenuntergang bewundert werden können. Leider haben wir es nicht ganz auf den Gipfel geschafft, da wir auf der Hinfahrt einen Umweg machen mussten, um den Wagen zu tanken. Es wird stark empfohlen mit einem vollen Tank auf den Berg zu fahren, da die Fahrt auf den Berg doch viel Sprit verbraucht. Uns war nicht bewusst, dass im Umkreis von zwei Stunden keine Tankstelle ist. Jedoch waren wir nicht ganz unglücklich, konnten wir nicht bis ganz auf den Gipfel hoch, da alle Autovermietungen die Fahrt bis ganz auf den Gipfel verbieten. Jährlich gibt es viele Unfälle, da beispielsweise Bremsen bei der Fahrt nach unten überhitzen. Wir konnten den Sonnenuntergang jedoch vom Visitor Center auf 3800 m ü. M. anschauen.

Das Highlight des nächsten Tages war eine Tour, bei welcher man in der Nacht mit Manta Rochen schnorcheln geht. Unsere Tour startet um ca. 19:00 Uhr. Als wir mit dem Boot rausfuhren, war das Meer ein wenig unruhig und zu unserer Enttäuschung entschieden die Tourveranstalter, dass es zu unsicher sei und die Tour wurde abgebrochen. Ärgerlich war, dass andere Touranbieter weiterhin Boote rausliessen. Da wir am nächsten Tag bereits wieder abreisten, konnten wir die Tour auch nicht verschieben. Daher fragten wir andere Touranbieter, welche den Betrieb noch nicht eingestellt hatten, ob sie noch Plätze frei hätten. Da Manta Schnorcheln eine der beliebtesten Aktivitäten auf Big Island ist, standen unsere Chancen jedoch schlecht. Wir kamen jedoch mit einem Anbieter ins Gespräch und er versuchte uns noch bei einer Gruppe (es startet pro Anbieter alle 50 Minuten eine neue Gruppe) unterzubringen. Nach einigem Hin und Her (und 3.5h später) konnten wir doch noch aufs Meer. Der Wind und somit auch die Wellen hatten abgeflaut und wir konnten einen Manta beobachten. Dabei lassen die Tourveranstalter ein Surfboard mit LEDs ins Wasser und durch das Licht wird Plankton angezogen. Das Plankton lockt dann Mantas an. Mit Brille und Schnorchel hält man sich am Surfbrett fest und der Manta macht unter dem Brett Loopings und frisst das Plankton. Da Mantas bis zu 9m Spannweite haben können, ist es doch ein wenig beängstigend, wenn sie mit geöffnetem Mund auf dich zu schwimmen. Ich muss hier jedoch ergänzen, dass der Manta, welchen wir gesehen haben „nur“ 2-3m gross war. Dennoch im ersten Moment beängstigend. Nach einigen Minuten hat man sich jedoch an den Anblick gewöhnt. Die Mantas kommen einem so nahe, dass sie einem berühren. Eine sehr eindrückliche und empfehlenswerte Erfahrung!

1 Comment

  1. Bruno Baviera's avatar Bruno Baviera says:

    Danke für die super Berichterstattung. Sehr interessante Erlebnisse.
    Bruno

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