Der Letzte

Nach 137 Tagen auf Reisen war es nun endlich Zeit nach Hause zu fliegen. Auf unserer Reise durften wir 10 verschiedene Länder auf vier Kontinenten (Nordamerika, Australien, Asien und Afrika) besuchen. Dabei flogen wir einmal um unsere Erde und trafen auf unterschiedliche Kulturen, Religionen und Standards der Länder. Eindrücklich, wenn man dies auf der Karte betrachtet.

Da wir unsere Reise nicht bereits von Beginn weg durchgeplant hatten, konnten wir jeweils entscheiden wohin wir als nächstes gehen wollten. Dies liess uns ein gewisses Mass an Freiheit. Im Nachhinein können wir sagen, dass diese Art zu Reisen genau richtig für uns war. Grösstenteils waren wir uns schnell einig, was unsere nächste Destination sein sollte. Nur gegen das Ende der Reise, wurde die Diskussion ein wenig intensiver, da wir uns nicht entscheiden konnten, wo und wie die restliche Zeit noch zu verbringen sei. Aber auch hier hatten wir mit Zanzibar und Namibia einen würdigen Abschluss.

Häufig werden wir nach unseren Highlights der Reise gefragt. Eine so lange Reise auf einige wenige Highlights zu reduzieren fällt uns schwer. Jedoch können wir sagen, dass uns einige Orte mehr beeindruckt haben als andere. Dies gründete einerseits an komplett neuen Kulturen oder an Erlebnissen, wie wir sie zuvor nicht hatten. So beeindruckte Japan durch viele Kontroversen und einer komplett anderen Kultur als wir es kennen. Der Oman beeindruckte uns durch das arabische Flair, die Landschaften und die Authentizität. Namibia beeindruckte durch die abwechslungsreichen Regionen, die Kolonialgeschichte und die Tierwelt. Mit Fraser Island hatten wir für wenige Tage ein Abenteuer, wie wir es noch nie hatten. Lena würde als nächstes noch Hawaii erwähnen, da diese Inselkette landschaftlich und von der Infrastruktur her zu überzeugen weiss.

Mit Dubai und Sri Lanka hatten wie zwei Destinationen, welche gemischte Gefühle in uns auslösen. Dubai sollte man mal gesehen haben, ist jedoch eine Traumwelt und entspricht nicht dem “Arabien” wie man es sich vorstellt. Sri Lanka hat wunderbare Landschaften, leckeres Essen und teilweise auch sehr freundliche Menschen. Dennoch fühlten wir uns nicht immer sehr wohl in dem Land. An was genau es lag, ist nicht ganz einfach zu beschreiben. Trotzdem würden wir niemandem abraten das Land zu besuchen. Denn wir hatten durchaus auch sehr tolle Momente.

Mit einem lachenden und einem weinenden Augen mussten wir nach 4.5 Monaten unsere Rückreise antreten. Es gab vieles auf was wir uns in der Schweiz freuten. Teilweise sehr banale Dinge, wie ab dem Wasserhahn zu trinken oder wieder selbst zu kochen. Und natürlich freut man sich wieder auf das eigene Bett, dem man lange Zeit ferngeblieben ist.

Danke allen Lesern für das Mitverfolgen, das Teilnehmen und die Nachrichten während unserer Reise.

Namibia: Etosha Nationalpark

Unsere letzte Station war der Etosha Nationalpark im Norden von Namibia. Der Nationalpark ist etwa so gross wie Wales und beherbergt viele Tiere. Die erste von drei Nächten beim Etosha verbrachten wir in einer Lodge, welche über ein eigenes Reservat verfügten. Das Reservat grenzte direkt an den Nationalpark und wird nur durch einen Zaun abgegrenzt. Gemäss Aussage eines Guides, mit dem wir einen Game Drive machten, würden Elefanten den Zaun jedoch regelmässig umstossen und so könnten die Tiere ungehindert zwischen Nationalpark und Reservat wechseln. Besonders an unserer Lodge war, dass sie über ein eigenes Wasserloch verfügte. Von der Terrasse der Lodge sowie von unserem Balkon, konnten wir das Wasserloch überblicken und so ständig Tiere beobachten, die dort ihren Durst stillten.

Die Lodge stellte sich als Treffpunkt für Schweizer heraus. Wir trafen mehrere Personen aus der Schweiz an, die dort schliefen. Mit einigen kamen wir ins Gespräch. Ein ältere Herr, der alleine reiste, nahm dann auch am selben Game Drive wie wir teil. Bei diesem Game Drive sahen wir das erste Mal Löwen. Mehrheitlich waren es junge Männchen, die gerade erst gefressen hatten und somit meistens nur träge liegend zu sehen waren.

Wir blieben nur eine Nacht in der Lodge. Am nächsten Tag fuhren wir mit unserem eigenen Wagen einmal quer von West nach Ost durch den National Park. Dabei sehen wir verschiedene Tiere, waren aber überrascht, da die Tiere anscheinend weiter verteilt waren, als bei unseren bisherigen Game Drives. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Nationalpark grösser und mit weniger Strassen durchzogen ist, als es andere Parks sind. Zudem ist Regensaison und die Tiere sind nicht so stark auf die Wasserlöcher angewiesen, da sie anderswo auch Wasser finden können.

Die nächste Lodge befand sich gleich ausserhalb des Nationalparks und bot ebenfalls Game Drives an. Da die von der Lodge organisieren Game Drives insbesondere den Osten des Nationalparks abdecken, nahmen wir am nächsten Morgen ein einem teil. Wir waren jedoch ein wenig enttäuscht, da wir „nur“ die üblichen Tiere sahen. Wir hätten uns Löwen, Leoparden oder Geparden gewünscht. Leider lässt sich die Natur nicht immer so steuern wie wir das gerne hätten.

Nach einer Pause in unserer Lodge entschlossen wir uns, nochmals mit unserem eigenen Wagen in den Park zu fahren. Da wir erst am späteren Nachmittag losfuhren, waren auch nicht mehr so viele Personen unterwegs. Wir sahen viele junge Tiere, was den Ausflug schon lohnenswert machte. Kurz bevor wir den Park verlassen wollten, wollte Lena noch einen kleinen Umweg fahren, da unser Guide am Morgen gesagt hatte, dass es dort häufig Löwen gibt.

Wir wurden dann auch belohnt und sahen drei ausgewachsene Löwen. Für uns war es ein schöner Abschluss von Namibia und der ganzen Reise.

Namibia: Damaraland

Zwischen der Küsten und dem Etosha National Park liegt das Damaraland, wo es Wüstenelefanten und Petroglyphen zu bewundern gibt. Bevor wir jedoch ins Damaraland fuhren, kamen wir an der Küste noch an einer Bucht vorbei, wo eine der grössten Seelöwen Kolonien lebt. Die Bucht liegt in einem Park, für welchen Eintritt bezahlt werden muss. An der Reception wurde uns mitgeteilt, dass wir voraussichtlich viele tote Jungtiere sehen würden, da es aktuell wenig Fische im Meer gibt. Da wir jedoch den ganzen Weg dorthin bereits gemacht hatten, wollten wir dennoch weiter in den Park. Wir bereuten es fast ein wenig, da der Gestank extrem war und auch die wehklagenden Laute der Tiere. Wir waren uns zwar nicht sicher, ob die Laute wirklich wehklagend waren oder ob die bis zu 100‘000 Seelöwen immer so laut sein. Der Gestank ist jedoch immer vorhanden. Was aber wirklich schlimm war, waren die vielen toten Jungtiere. Bereits nach wenigen Minuten verliessen wir den Park wieder.

Schönere Begegnungen mit Tieren hatten wir dann am nächsten Tag, als wir eine Tour zu den Wüstenelefanten machten. Mit Glück hatten wir eine private Tour und somit immer gute Aussicht auf die Tiere. Die Elefanten sind im Vergleich zu ihren in der Sawanne lebenden Verwandten etwas kleiner und haben grössere Füsse. Es war eindrücklich, wie nahe die Tiere an uns vorbei liefen.

Nebst den Elefanten sahen wir auch noch Springböcke, Giraffen und Strausse.

Namibia: Swakopmund

Die Stadt Swakopmund liegt an der Küste von Namibia und war eine der speziellsten Städte, in der wir jemals waren. Einerseit waren die Temperaturen rund 20 Grad tiefer als in der Wüste, von der wir kamen. Das mag ja nichts aussergwöhnliches sein, dennoch waren wir überrascht. Zudem ist die Stadt von Wüste umgeben. Davon merkt man in der Stadt selbst jedoch nicht viel. Das Aussergewöhnlichste jedoch, ist, dass die Stadt sehr deutsch ist. Viele Geschäfte, Strassen oder Gebäude haben deutsche Namen. Man hört auch immer wieder die deutsche Sprache. Und nur die wenigsten, die deutsch sprechen, kommen aus Deutschland, sondern sind Menschen, die in Namibia aufgewachsen sind. Eine junge Frau beispielsweise, mit der wir gesprochen haben, ist bereits die 5. Generation der Familie, die in Namibia lebt. Dennoch identifizieren sie sich immer noch als Deutsche. Eine ähnliche Aussage haben wir auch in einer Bar mitbekommen, als eine Angestelle zwei deutschen Gästen gesagt hat, dass sie auch Deutsche sein, aber halt nicht aus Deutschland. Für uns war es eindrücklich, die Nachwirkungen der Kolonialisierung so hautnah mit zu erleben. Wobei wir ja auf unserer Reise auch bereits in anderen Ländern waren, die viel stärker von den ehemaligen Kolonialmächten geprägt sind. Wo beispielsweise fast nur noch die „fremde“ Sprache gesprochen wird. Nur fiel es uns nicht so bewusst auf, wie in der Stadt an der namibischen Küste.

Speziell an Swakopmund fanden wir auch, dass alle öffentlichen Parkplätze über einen Wächter verfügten. Man stellt sich jetzt vielleicht einen Wächter mit einer Waffe wie einen Schlagstock oder Ähnliches vor, aber es waren einfach Leute in Zivilkleidung, die eine rote Veste trugen. Zudem liefen überall Tourism Protection Units herum. Wir waren uns nicht sicher, ob es diese brauchte, da es so unsicher ist oder ob man den Touristen einfach das Gefühl von Sicherheit vermitteln will.

Nach zwei Nächten ging es dann bereits wieder weiter. Langsam nähern wir uns dem Etosha National Park, wo es wieder mehr Tiere zu sehen gibt.

Namibia: Sossusvlei

Von Windhoek führte unser Weg zur Wüste Namib. Die Wüste gilt als die älteste der Erde. Bevor wir jedoch bei der Wüste ankamen, erreichten wir den Ort Solitaire. Eine Oase im Nirgendwo, wo es eine Tankstelle, ein Restaurant sowie den angeblich besten Apfelstrudel in Namibia gibt. Beim Tanken bemerkten wir, dass wir einen platten Reifen hatten. Irgendwie freute ich mich fast darauf, endlich mal einen Reifen wechseln zu können. Jedoch kamen sehr schnell Einheimische dazu und liessen mich gar nichts machen. Auch nachdem wir versucht hatten ihnen mitzuteilen, dass wir es selbst machen, wurden wir übergangen. Im Gegenzug spendierten wir ihnen ein Bier sowie ein Trinkgeld.

Danach fuhren wir weiter, aber noch nicht in die Wüste hinein, sondern nur an den Rand. Dort bezogen wir eine schöne Unterkunft mit Blick in die hügelige Wüste. Von der Lodge aus konnten wir einen Sunset Drive machen, bei welchen wir auf die Hügel hinter der Lodge gefahren wurden und bei einem Bier den Sonnenuntergang geniessen konnten.

Der nächste Tag begann sehr früh, da wir der Hitze in der Wüste entgehen wollten. Denn unser Programm sah vor, dass wir in einen Nationalpark fuhren, der für die Dünen und Bäume bekannt ist. Die Bäume sind jedoch seit hunderten Jahren abgestorben, da der Fluss, welche die Bäume mit Wasser versorgte, durch ein Düne umgeleitet wurde. Da die Wüste seh rtrocken ist, sind die Bäume, oder zumindest die Stämme und Äste, bis heute erhalten.

Die Park gilt als beliebter Ort für Fotografen, da die Bäume, Dünen und der Himmel eine spezielle Kombination darstellen.

Nachdem wir einige Bilder der Bäume gemacht hatten, wagten wir den Aufstieg auf die höchste Düne. Die Düne wird auch „Big Daddy“ genannt und kann bis zu 400 Meter hoch werden. Wer schon mal eine Düne bestiegen hat, weiss, dass es meistens kräftezehrender ist, als man denkt.

Nach dem Aufstieg, waren wir geschafft und freuten uns auf den Pool in unserer Unterkunft.

Namibia: Windhoek

Unsere Reise von Sansibar nach Namibia, das wussten wir, würde anstrengend werden, da wir unseren Flug in der Nacht um 1:40 Uhr hatten. Der erste Flug landete gegen 5:30 Uhr in Johannesburg, wo wir vier Stunden Aufenthalt hatten, bis wir den Flieger nach Windhoek (ausgesprochen wird es Windhuk) besteigen konnten. Wir schliefen diese Nacht nur sehr wenig und kamen entsprechend müde in Namibia an. Dennoch mussten wir unseren Mietwagen entgegen nehmen und noch zu unserem Hotel fahren, welches ca. eine Stunde entfernt war.

Als Mietwagen bekamen wir einen Ford Ranger mit einer gedeckten Ladefläche, wo ein zweites Ersatzrad, ein Kühlschrank sowie ein Kompressor für die Reifen geladen war. Viele Strassen in Namibia, die sich ausserhalb der Städte befinden, sind Schotterstrassen und nicht immer in gutem Zustand.

Da wir uns erst recht spontan für Namibia entschieden hatten, liessen wir uns unsere Reise von einem Touranbieter zusammenstellen. Grundsätzlich besuchen 90% die gleichen Orte und daher war die Route mehr oder weniger vorgegeben. Was wir jedoch schlecht abschätzen konnten, war, wie lange wir jeweils fahren müssen oder an einem Ort verbringen sollten. Daher war die Expertise des Touranbieters wertvoll.

Unsere erste Unterkunft, welche der Touranbieter gebucht hatte, war eine Lodge ausserhalb von Windhoek. Die Lodge bot sogenannte Game Drives an. Grundsätzlich sind das Safaris, welche jedoch auf eine kurze Zeit (meist wenige Stunden) beschränkt sind. Safaris hingegen bezeichnet die gesamte Reise. Der Begriff kommt aus dem Swahili und bedeutet Reise.

So konnten wir bereits am ersten Tag (nach einem kurzen Powernap) einige Tiere beobachten. Insbesondere viele Strausse, Warzenschweine, Zebras, Giraffen, Nashörner und Oryxe (das Nationaltier von Namibia).

Ein anstrengender, aber schöner erster Tag in Namibia.

Tansania: Sansibar

Nach dem nahen Osten ging es für uns auf einen neuen Kontinenten auf dieser Reise. Sanisbar liegt an der Ostküste von Afrika und gehört zu Tansania. Kleiner Fun Fact: früher war Sansibar Teil vom Oman und für eine gewisse Zeit lag sogar die Hauptstadt auf der Insel. Dazumal war das heutige Stone Town die Hauptstadt. Ein weiterer Fun Fact: Sansibar hatte mit Grossbritanien den kürzesten Krieg in der Geschichte geführt – 38 Minuten. Danach ergab sich Sansibar.

Sansibar flogen wir in erster Line an, weil wir nach Sri Lanka, wo ich ja nicht ins Wasser durfte, Oman und Dubai wieder mal eine etwas entspanntere Zeit mit Baden verbringen wollten. Wir stellten schnell fest, dass wir von Dubai aus gar nicht so viele Optionen hatten, um zu dieser Jahreszeit noch baden zu können und für uns in Frage kamen.

Als wir vom Flughafen in Richtung Hotel fuhren, erinnerte uns die Insel schnell an Sri Lanka. Alles war grün, die Luftfeuchtigkeit hoch, alles ein wenig chaotisch und es gab unzählige Tuktuks. Zudem sah die Infrastruktur auf den ersten Blick ziemlich ähnlich aus. Was uns aber erstaunte, war, dass viele Vespas auf den Strassen unterwegs waren.

Uns zeigte sich eine komplett andere Welt, als wir in der Hotelanlage ankamen. Alles sehr aufgeräumt, sauber und gut organisiert. Es war schon eine spezielle Erfahrung, wenn die Einheimischen „ausgeschlossen“ werden, damit die Touristen eine schöne Zeit haben können. Dies zeigte sich auch daran, dass den ganzen Tag über immer mindestens ein Security-Angestellter schaute, dass die Einheimischen nicht auf das Grundstück kamen. Sie schauten auch, dass die „Massai“ den Hotelgästen nicht zu fest auf die Pelle rückten, wenn sie ins Meer gingen und dabei den öffentlichen Teil des Strandes überquerten. Ich schreibe „Massai“, da es grundsätzlich keine echten Massai sind, sondern nur verkleidete junge Männer, die den Touristen Armbänder und weitere Souveniers verkaufen wollten. Es war schon jeweils ein bisschen anstrengend, wenn man von bis zu 5 Massai belagert wurde. Sie waren jedoch immer sehr freundlich und liessen dann auch schnell wieder von einem ab. Kann aber auch daran liegen, dass die Security nie weit weg war.

Im Hotel wurden wir immer sehr überschwänglich mit Jambo (Hallo), Mambo (Slang für Was geht?) und Hakuna Matata angesprochen. Alles Begriffe aus der Sprache Swahili.

Die 5 Tage am Meer haben uns sehr gut getan und wir haben die Zeit genossen. Heute in der Nacht geht es für uns weiter nach Namibia, die letzte Destination unserer Weltreise.

Vereinigte Arabische Emirate: Dubai

Nach unserem Aufenthalt im Oman ging es in die benachbarten arabischen Emirate. Das Land besteht aus sieben Emiraten, welche sich vor 52. Jahren am 2. Dezember zusammengeschlossen haben. Der 2. Dezember war dann auch der Tag, an welchem wir in Dubai landeten. Leider wussten wir nichts davon, da die Stadt dadurch noch stärker besucht war als sonst. Grundsätzlich wollten wir das Land oder das Emirat besuchen, da wir in der Nähe waren und nicht, weil es auf unserer Prioritätenliste weit oben stand.

Wir schliefen in einem Hotel, welches erst zwei Wochen zuvor eröffnet wurde. Dadurch waren nur sehr wenig Gästen im Hotel anzutreffen. Jedoch liefen noch nicht alle Prozesse reibungslos ab. Aber das war ja nicht wirklich tragisch.

Wir waren erstaunt, als wir bemerkten, dass der Anteil an indischen Immigranten sehr hoch ist. Nach einer kurzen Recherche wussten wir, dass 85% der Bewohner von Dubai Ausländer sind. Davon sind wiederum 50% indischer Abstammung. Bereits im Oman war der Anteil an Ausländern mit 50% bereits hoch. Dennoch merkten wir einen deutlichen Unterschied zwischen dem Land und dem Emirat. Die Kultur in Dubai ist bereits viel westlicher und die ausländischen Touristen passen sich nicht mehr ganz so stark den geltenden Sitten an. Die merkte man an den vielen Knien und Schultern, die man hier im Gegensatz zum Oman sieht.

Dennoch überzeugt Dubai mit einer modernen Infrastruktur und vielen Hochhäusern. Anscheinend hat Dubai auch Roger Federer überzeugt, da dieser seit einigen Jahren hier lebt. Zumindest einige Monate pro Jahr. Da hilft es auch, wenn man keine Steuern auf das Einkommen bezahlt.

Wir verbrachten unsere Tage mit Sightseeing. Im Zentrum der Stadt findet man die Dubai Mall, Burj Khalifa (das höchste Gebäude der Welt), die Wassershow und einen Souk. Aber auch der Marina Walk und „The Palm“ sind einen Besuch wert. Die Palme ist eine künstlich angelegte Insel vor Dubai. Verrückt. Eigentlich ist die ganze Stadt verrückt und ein Besuch lohnt sich. Aber nach zwei bis drei Tagen hat man auch das Gefühl, das wichtigste gesehen zu haben. Müssten wir aber eine Empfehlung abgeben, würden wir einen Besuch von Oman anraten.

In Dubai verbrachten wir noch einige Stunden damit, eine Malaria-Prophylaxe aufzutreiben. Bereits im Oman versuchten wir in Apotheken an ein geeignetes Mittel zu kommen. Nicht etwa weil die arabische Halbinsel ein Malariagebiet ist, sondern weil wir in Kürze nach Zanzibar und voraussichtlich Namibia reisen werden.

Wir wurden von einer Apotheke in die nächste gesendet und schlussendlich wurde uns gesagt, dass wir das Gewünschte nur in einem Spital erhalten würden. So fuhren wir in ein uns empfohlenes Spital. Dieses war eine Privatklinik, die das Mittel nicht verkaufen darf. So ging es dann in ein nächstes Spital. Dort mussten wir eine ärztliche Konsultation kaufen (CHF 26.-) und eine kurze Untersuchung über uns ergehen lassen. Dann wurden wir zu einem Gespräch mit der Ärztin vorgelassen. Nach einigem hin und her zwischen Ärztin, Empfang, Warteraum und Apotheke hielten wir endlich das Medikament (CHF 6.-) in Händen.

Oman: Nizwa, Al Hamra und Jebel Al Akhdar

Nizwa

Nach unserem Wüstenabenteuer ging es in die Berge. Oder zumindest mal in Richtung Berge. Wir fuhren nach Nizwa, welche lange Zeit die Hauptstadt von Oman gewesen war. Die Stadt liegt am Fusse der umliegenden Berge. Hat jedoch selbst auch einiges zu bieten. Beispielweise eine Burg, eine Mosche sowie einen Souq, der modernisiert wurde.

Da wir am ersten Tag erst gegen den späteren Nachmittag ankamen, konnten wir noch nicht viel besichtigen. Wir machten uns jedoch auf den Weg zum Souq. Dieser war jedoch leider überhaupt nicht belebt und viele Stände hatten bereits geschlossen. Der Souq besteht aus mehreren Gebäuden resp. Bereichen. So gibt es Gebäude, in welchen Früchte und Gemüse verkauft wird oder Fisch. In einem Aussenbereich befindet sich der Ziegen Markt. Dort werden einmal in der Woche Ziegel gehandelt.

Ohne etwas gekauft zu haben, machten wir uns wieder auf den Weg zur Unterkunft. Nebenan gab es noch ein grösseres Einkaufszentrum, wo ich endlich wieder mal meine Haare schneiden konnte. Im Oman wird sehr viel Wert auf gepflegte Haare und Bärte gelegt. So findet man auch an jeder Strasse einen Barber.

Am nächsten Morgen ging es dann zur Burg in Nizwa. Diese ist übrigens eines der belibtesten Fotomotive im Oman. Zurecht. Eine schöne Burg, in welcher auch noch einiges über die Geschichte gelesen werden kann. Auf jeden Fall einen Besuch wert.

Al Hamra

Noch am selben Tag fuhren wir weiter nach Al Hamra. Das Städtchen verfügt über zwei Oasen und war in der Vergangenheit in zwei Teile getrennt. Die beiden Teile führten über längere Zeit Krieg gegeneinander. Daher sind auch heute noch viele Aussichtstürme zu erkennen.

Al Hamra hat eine Altstadt, welche jedoch zum grössten Teil verlassen und eingestürzt ist, da die Gebäude aus Lehm gebaut wurden. Gleich bei der Altstadt findet sich eine Plantage mit Dattelpalmen. Diese wird über Kanäle mit Wasser versorgt.

Am Abend fuhren wir in ein kleines Dörfchen oberhalb von Al Hamra, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Auch sonst lohnt sich die Aussicht.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit einer Wanderung. Eine Autostunde von Al Hamra entfernt ist am Fusse des Jebel Shams (der höchste Berg von Oman) der Startpunkt des Balcony Walks. Eine Wanderung entlang des omanischem Grand Canyons. Eine schöne Wanderung, welche in einem verlassenem und zerfallenem Dörfchen endet, das sich an den Felsen schmiegt.

Jebel Akhdar

Der „grüne Berg“ ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen wie auch Einheimische, da die Temperaturen deutlich tiefer sind als im Flachland. Beliebt ist die Region auch für Wanderungen und Offroad Fahrten. Interessant ist, dass man nur mit einem 4×4 nach Jebel Akhdar fahren darf. Bevor man mit dem Wagen den Weg hoch in die Berge in Angriff nimmt, passiert man einen Polizei Checkpoint, welcher prüft, ob man ein geeignetes Fahrzeug hat. Wir stellten uns bereits auf eine anspruchsvolle Strecke ein, mussten dann aber feststellen, dass diese nicht an eine Schweizer Bergstrasse ankommt. Die Strasse war breit, asphaltiert und in einem top Zustand. Als wir unseren Host im Guesthouse darauf ansprachen, meinte er, dass mit einem 4×4 die Motorenbremse besser bremst.

Das Guesthouse in dem kleinen Dorf beim Jebel Akhdar, in welchem wir schliefen, waren früher mal drei Häuser, die liebevoll umgebaut wurden. So erhielten wir auch einen kleinen Einblick in das frühere Leben der Einheimischen.

Am nächsten Tag war es dann auch bereits wieder soweit, dass wir nach Maskat zurückkehren mussten. Dabei hatten wir ein wenig Respekt, da unser Auto von der Wüste und den Fahrten in den Bergen sehr staubig war. Dreckige Autos sind im Oman verboten und können mit einer Busse bestraft werden. Auch das wütende Hupen oder Ausrufen während dem Fahren kann gebüsst werden.

Abschliessend lässt sich über den Oman sagen, dass wir sehr positiv überrascht waren. Wir fühlten uns schnell wohl, fanden die Landschaft wunderschön und die Kultur spannend. Wir werden das Land vermissen.

Oman: Wahiba Sands

Im Nordosten von Oman liegt die Wahiba Wüste, welche sich bis an die Küste zieht. Da wir ja einen 4×4 Wagen gemietet hatten, wollten wir uns einen Ausflug in die Wüste nicht entgehen lassen. Von dem Touranbieter, bei welchem wir den Wagen gemietet hatten, haben wir einen Kontakt vermittelt bekommen, welcher sowohl ein Wüstencamp für Übernachtungen hat sowie Wüstendurchquerungen anbietet. Da wir beides machen wollten, buchten wir bei Ahmet die Tour. Wir vereinbarten einen Treffpunkt, bei welchem er uns abholen würde und wir ihm dann mit unserem eigenen Wagen in die Wüste folgen sollen. Wir hatten keine weitere Informationen über das Camp oder den genauen Ablauf.

Nach dem wir Ahmet am Treffpunkt trafen, ging es auch gleich los. Wir fuhren ca. 30 Kilometer in die Wüste und trafen bei unserem Camp ein. Wir waren die einzigen Gäste und kamen so auch noch in den Genuss von einer Dünenfahrt mit Ahmet. Er fuhr die Dünen hoch und runter und schonte dabei seinen Wagen nicht. Wir waren aber sowohl von seinen Fahrkünsten, wie auch dem Fahrzeug beeindruckt, wie es die unwegsame Route meisterte. Wir wurden mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt und genossen diesen auf dem mitgebrachten Perserteppich.

Zurück im Camp verabschiedete sich Ahmet von uns und liess uns mit Forhad (einem bangladesischem Gastarbeiter) alleine im Camp zurück. Forhad war dann auch dafür zuständig, dass wir unser Abendessen bekamen und ein Lagerfeuer geniessen konnten. Wir fragen uns schon, wie es Forhad in die omanische Wüste verschlagen hat. Er hatte auch keinen Wagen, um damit aus der Wüste zu kommen.

Am nächsten Morgen wurden wir von Said (der Cousin von Ahmet) abgeholt. Er sprach praktisch kein Wort englisch, was die Kommunikation ein wenig erschwerte. Uns erstaunte, dass er seinen Toyota Pickup mit ca. 3/4 Tonne Kamelfutter beladen hatte und so die Wüstendurchquerung machen wollte.

Said legte mit seinem Pickup ein schnelles Tempo vor und wir folgten ihm so gut es ging. Nach rund 30 Minuten hielt er an und fragte uns, ob wir zu einer Düne fahren wollen. Er versuchte uns noch weitere Dinge mitzuteilen, aber wir verstanden nicht genau, was er sagen wollte. Er wollte dann mit unserem Auto fahren. Wir liessen ihn gewähren. So fuhren wir einen weiten Bogen auf die Düne hoch. Dort hielt er und sagte, dass ich die Düne runter fahren sollte. Wir waren uns zuerst nicht sicher, ob er sich einen Spass mit uns erlaubte. Leider nicht. So fuhren wir – oder besser gesagt – rutschten wir die Düne im Schritttempo herunter. Auf den Bildern oder Videos ist es schwierig zu erkennen, wie steil es wirklich war. Es hat aber auf jeden Fall Spass gemacht.

Zu Beginn war die Fahrt in der Wüste noch aufregend. Aber nach 2 Stunden Fahrt, gewöhnte man sich daran. Es führen nicht direkt Strassen durch die Wüsten, sondern eher bereits befahrene Spuren. Dann gab es jedoch plötzlich Abwechslung, da Said einen Platten hatte. Einige Minuten sovor hatten wir noch zwei Beduinen im gleichen Pickup wie der von Said gesehen. So stieg Said kurzerhand bei uns ein und zeigte mir an, dass ich den Beduinen nachfahren sollte. Nach einigen Minuten trafen wir die Beduinen wieder an. Sie waren bei einem Gehäge mitten in der Wüste, wo sie Kamele fütterten. Sie sprachen kurz miteinander und Said zeigte an, dass wir wieder zurück fahren sollten. Nach einigen Minuten kamen die Beduinen bei uns an und halfen das Rad zu wechseln. Es war nicht sehr vertrauenerweckend, wen der Wüstenguide kein Rad wechseln kann. Die „Bezahlung“ der Beduinen für die Hilfeleistung bestand übrigens aus einer grossen Packung Chips, einer Flasche Pepsi und einem Fussball.

Nach etwa drei Stunden trafen wir auf eine Moschee mitten in der Wüste, welche von den Beduinen in der Region genutzt wird.

Nochmals eine Stunde später machten wir einen Halt bei einer Beduinenhütte. Wir wurden von Said aufgefordert in die Hütte zu gehen und omanischen Kaffe und Datteln zu essen. Grundsätzlich wäre es ja spannend zu sehen wir sie leben, wenn wir uns nicht fast genötig gefühlt hätten, ein Armband zu kaufen.

Wir fuhren danach weiter und machten einen Halt bei einer Schule. Plötzlich hielt ein anderes Auto neben uns und Said brachte dem Auto Kleidungsstücke. Zudem stieg der Fahrer von dem Auto bei Said ein und wir fuhren wieder einige Minuten zurück und folgten der „Hauptstrasse“. Einige Zeit später bog Said wieder von der Strasse ab und steuerte einige Hütten an. Dort warteten bereits einige Leute und luden anschliessend das Futter vom Pickup ab. Sie wollten uns dann noch auf einen Kaffee einladen. Uns war das Ganze jedoch nicht so wohl, da sie auch anfingen Bilder von uns zu machen. Said merkte schnell, dass wir nicht wirklich Interesse daran hatten, noch länger dort zu bleiben und beeilte sich, dass wir weiter kamen. Wir waren ein wenig genervt, da wir doch viel Geld für die Durchquerung bezahlt hatten und nicht noch bei täglichen Besorgungen des Guides dabei sein wollten.

Die restliche Fahrt verlief dann ereignislos und wir genossen die Landschaft. Denn diese war wirklich atemberaubend. Insbesondere als wir immer wieder auf Kamele trafen, die sich frei in der Wüste bewegen. Es sind zwar keine wilden Kamele, aber sie haben freien Auslauf.

Nach der Durchquerung fuhren wir an der Küste entlang in den Norden. Grundsätzlich machten wir so einen Umweg, aber da die Hotelinfrastruktur im Oman noch nicht so gut ausgebaut ist, war dies die beste Lösung. Wir schliefen in einem Guesthouse, welches nur über eine Schotterstrasse entlang einem stillgelegten Flugfeld aus dem zweiten Weltkrieg erreichbar war.