Australien: K‘Gari (Fraser Island)

K‘Gari, wie die Insel heute offiziell heisst, ist unter dem Name Fraser Island geläufiger. Kürzlich (2021) entschied man sich, den indigenen Namen für die Insel offziell zu verwenden. Es wird aber wohl noch einige Zeit dauern, bis alle Beschriftungen, Beschreibungen und der Name in den Köpfen angepasst ist.

Speziell an K‘Gari ist, dass es mit 120km Länge die grösste Sandinsel der Erde ist. Die Insel ist zum grössten Teil unbewohnt und daher sind auch fast keine Strassen oder Gebäude vorhanden. Zudem ist die gesamte Insel Teil eines Nationalparks.

Es ist jedoch möglich, dass man mit einem 4WD (zur Erinnerung: ein Allrad Fahrzeug) auf der Insel fahren kann. Dazu braucht man jedoch eine Erlaubnis, welche online gekauft werden kann. Zudem benötigt man für die Übernachtung auf einem Campingplatz eine Reservartion. Alternativ kann man in einem der wenigen Resorts auf der Insel übernachten. Wir entschieden uns jedoch für einen Campingplatz. Es gibt jedoch auch viele Besucher, welche an einer Tour teilnehmen, bei welcher nicht das eigene Fahrzeug verwendet wird.

Mit der Fähre ging es am Morgen vom Rainbow Beach nach K‘Gari. Man muss bereits bei der Wahl der Zeit für die Überfahrt die Gezeiten beachten, da zur Flut nicht alle „Strassen“ befahrbar sind.

Wir nahmen die Fähre, welche ganz im Süden der Insel anlegte. Speziell ist, dass man bereits auf dem Festland über den Strand fahren muss, um auf die Fähre zu gelangen. Ein einmaliges Erlebnis.

Die Fähre setzte uns ca. 10 Minuten später bereits auf der Insel ab (natürlich wieder auf dem Strand). Von da an fuhren wir grundsätzlich nur noch auf Sand. Entlang der Ostküste, kann die fast gesamte Insel hochgefahren werden. Dabei ist Ebbe und Flut genau zu beachten, da bei Flut nicht alle Abschnitte sicher zu befahren sind. Fahrer, welche die Gezeiten nicht beachten oder unterschätzen, können sich schnell man im nassen Sand festfahren.

Grundätzlich ist der Sand, welcher feucht ist sehr gut zu befahren, da er hart ist. Es sind sogar Geschwindigkeiten bis zu 80km/h erlaubt. Im trockenen und weichen Sand kann man maximal 30km/h fahren. Es war schon etwas gewöhnungsbedürftig, dass keine Verkehrssignalisationen vorhanden waren. Dennoch gelten die normalen Verkehrsregeln.

Den ersten Tag verbrachten wir an zwei verschiedenen Seen. Auf K‘Gari gibt es verschiedene Süsswasserseen, welche kristallklares Wasser haben, da dieses durch den Sand gefiltert wird. Der bekannteste See ist der McKenzie. Es war herrlich in dem klaren Wasser zu baden.

Anschliessend machten wir uns bereits auf den Weg zu unserem Campingplatz, da es doch einige Zeit in Anspruch nimmt, wenn man nur mit 30km/h auf einer holprigen Sandstrasse fahren kann.

Den zweiten Tag starteten wir mit einem kurzen Spaziergang an der Central Station. Die Central Station ist ein Ort, welcher früher das Zentrum der Holzfäller auf Fraser Island war. Heute erinnern nur noch wenige Gebäude und einige Informationstafeln an die alten Zeiten. Es fliesst jedoch ein kleiner Bach durch den Ort, an welchem viel Wildtiere Wasser trinken gehen.

Nach der Central Station fuhren wir zum Eli Creek, ein etwas grösserer Bach, auf dem man sich einige Meter durch den Wald treiben lassen kann. Dort traf man auf viele Besucher, welche es sich dort mit ihren Trucks gemütlich machten.

Am Eli Creek sahen wir zum ersten Mal einen Dingo. Dingos sind sehr verbreitet auf K‘Gari und werden von Touristen gerne mal gefüttert. Dies führt dazu, dass die Dingos näher an die Touristen ran kommen und teilweise auch angriffen. Daher findet man überall Schilder, wo beschrieben ist, wie man „Dingo safe“ unterwegs sein kann.

Nach der Abkühlug im Eli Creek, fuhren wir weiter in den Norden zu den Champagne Pools, welche anscheinend zur richtigen Zeit, durch die Flut mit Wasser gefüllt werden. Leider waren wir zur Ebbe dort. Wir wurden jedoch mit der Sichtung von Delfinen, Rochen und Dingos entschädigt.

Auf dem Weg zu den Champagne Pools, mussten wir zwei Stellen durchfahren, welche leicht ansteigend und viel weichen Sand hatten. Der Puls stieg schon an, als man das Gefühl hatte, dass man jeden Moment feststecken könnte und man das Auto ausgraben oder rausziehen lassen muss. Glücklicherweise gelang es uns die Stellen zu durchfahren, ohne dass wir uns festfuhren.

Den letzten Tag verbrachten wir hauptsächlich damit, um vom Norden der Insel wieder in die Mitte zu fahren.

Für uns beide war der Besuch von K‘Gari ein sehr eindrückliches und abenteuerliches Erlebnis!

Einige Erlebnisse, welche man im Alltag so wohl nicht erlebt:

  • Ein Flugzeug, dass wenige Meter neben dir auf dem Strand startet
  • Ein Stau auf dem Strand, weil jeder Fahrer einen Alkoholtest machen musste
  • Dass teilweise nur in eingezäunten Arealen gegessen werden durfte, um die Dingos fern zu halten
  • Die Hilfsbereitschaft der Australier, welche dazu führt, dass sie ohne Zögern unter ein fremdes Auto kriechen, um zu schauen, ob etwas nicht in Ordnung ist
  • Dass man jeden Schritt mit Bedacht machen sollte, da man sonst Gefahr läuft, auf eine giftige Schlage oder Spinne zu stehen. Daher wird K‘Gari auch als die giftigste Insel der Erde bezeichnet. Im Meer zu baden ist ebenfalls keine gute Idee aufgrund der extrem giftigen Quallen und der vielen Haie

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