Australien: Phillip Island – Penguin Parade

Nach der Great Ocean Road fuhren wir wieder nach Osten an Melbourne vorbei auf Phillip Island. Die Insel ist über eine kurze Brücke vom Festland erreichbar. Die grösste Attraktion auf der Insel ist die sogenannte Penguin Parade, bei welcher jeden Abend Zwergpinguine vom Meer den Weg über den Strand zu ihren Bauten nehmen. Der Abschnitt, an welchem die Pinguine aus dem Wasser kommen sowie die Umgebung wo die Pinguine ihre Erdlöcher gegraben haben, ist in einer Parkanlage, für welche man Eintritt bezahlen muss. Wir entschieden uns, eine Tour mit einem Ranger zu machen, um noch weitere Informationen zu erhalten.

So erfuhren wir beispielsweise, dass die Population der Pinguine bei 40‘000 liegt und jeden Tag durchschnittlich 1’200 Pinguine vom Meer zurück an Land kommen. Die Pinguine verbringen dabei bis zu einem Monat im Wasser und kommen nur für die Paarung an Land. Der Weg über den Strand ist dabei der kritischste Moment, bei welchem sie von Raubvögeln angegriffen werden können. Daher strecken die Pinguine ihre Köpfe aus dem Wasser und halten nach Gefahren Ausschau. Fühlen sie sich sicher, kommen sie in unterschiedlich grossen Gruppen aus dem Wasser und bewegen sich zuerst zögerlich einiger Meter über den Sand. Würde jedoch ein Jäger kommen, würden sie zurück ins Meer fliehen. Sobald sie jedoch den „Point of no return“ erreicht haben, laufen sie schnell die restliche Strecke bis zur Vegetation, wo auch ihre Bauten sind. Dabei legen einzelne Pinguine bis zu 3km zurück.

Die Pinguine sind auf der Unterseite (Bauch, Flügel, Füsse etc.) weiss, damit sie im Wasser von unten nicht sichtbar sind. Auf der Rückseite (Rücken, Füsse und die Oberseite des Schnabels) sind dunkel, damit sie im Wasser auch nicht von oben erkannt werden.

Es war sowohl eindrücklich wie auch witzig, den kleinen Pinguinen bei ihrer Parade zuzuschauen. Die Pinguine hingegen sind von uns Menschen recht unbeeindruckt und ignorieren uns komplett. Jeden Abend werden die Pinguine gezählt, die an Land kommen (bei uns waren es 1327 Stück) und die Rangerin hat uns erzählt, dass sie während der Pandemie nicht mehr Tiere gezählt haben als zu normalen Zeiten. Das heisst es scheint ihnen wirklich egal zu sein, ob Menschen zuschauen oder nicht.

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